Zahnfüllungen bei Karies

Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Füllungs-Materialien?
GRAU ODER WEISS?
Kaum jemand möchte heute noch die dunklen und grauen Füllungen aus Amalgam. Nicht nur wegen des nachteiligen Aussehens, sondern weil sie auch in gesundheitlicher Hinsicht umstritten sind. Ab 2025 ist die Verwendung von Amalgam EU-weit verboten.
Die meisten Menschen wünschen sich "weiße", also zahnfarbene Füllungen, die nicht zu sehen sind. Dafür gibt es mehrere Alternativen, die wir Ihnen hier mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen wollen:
KERAMIK-FÜLLUNGEN (INLAYS)

Hochwertige Keramik-Füllung (Inlay), die in einem Stück in den Zahn eingesetzt wird.
Keramik
hat als Füllungsmaterial viele Vorteile: Sie ist nicht nur sehr gut körperverträglich. Keramik ist auch sehr haltbar, sieht natürlich aus und behält ihre helle Farbe auch noch nach vielen Jahren.
Keramik-Inlays werden als sog. Einlage-Füllungen außerhalb des Mundes hergestellt und danach mit einem speziellen Adhäsiv-Kleber stabil im Zahn befestigt. Ihre Haltbarkeit beträgt 10 Jahre und mehr. Keramik-Inlays sind keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Gesetzlich Versicherte können diese Füllungen gegen Zuzahlung wählen.
KOMPOSIT-FÜLLUNGEN

Ästhetische Komposit-Füllungen: Keine Verfärbungen sichtbar.
Komposit-Füllungen
bestehen aus Kunststoff mit einem sehr hohen Keramik-Anteil. Sie werden in einem speziellen Verfahren (sog. Schmelz-Dentin-Adhäsiv-Technik = SDA) fest mit dem Zahn verklebt.
Die Keramik-Partikel geben den Komposit-Füllungen ihre hohe Stabilität, Abriebfestigkeit und das natürlich schöne Aussehen.
Deshalb sind sie die preisgünstige Alternative zu Keramik-Inlays. Sie halten 8 Jahre und mehr. Komposit-Füllungen gehören nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Gesetzlich Versicherte können diese Füllungen gegen Zuzahlung wählen.
ZEMENT-FÜLLUNGEN

Starke Auswaschung von Zement-Füllungen schon nach kurzer Zeit.
Selbstadhäsive
Zement-Füllungen
sind die billigste und einfachste Lösung. Sie haben allerdings einige Nachteile:
Sie nutzen sich relativ schnell ab und haben keinen so dichten Randschluss wie Keramik-Inlays und Komposit-Füllungen. Daher kommt es öfter zu einer sog. Sekundärkaries (Karies unterhalb der Füllung oder am Füllungsrand).
Außerdem verfärben sie sich oft dunkel.
Wegen ihrer eingeschränkten Stabilität eignen sie sich nicht für große Füllungen. Zähne, die mit Zement-Füllungen versorgt sind, müssen daher eher mit einer Krone versorgt werden, um sie gegen Frakturen zu schützen. Dies ist v.a. bei Patienten notwendig, die stressbedingt mit den Zähnen knirschen.
Die Haltbarkeit beträgt nur 3-5 Jahre. Zement-Füllungen werden vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Was bei Zahnfüllungen wichtig ist
Wenn ein Zahn an Karies erkrankt ist, muss das infizierte Zahngewebe entfernt werden, um ein Fortschreiten der Infektion und den Übergang der Bakterien auf den Zahnnerv oder die Nachbarzähne zu verhindern. Der bei der Kariesentfernung entstehende Defekt am Zahn wird mit einer Zahnfüllung repariert. Dafür stehen mehrere Materialien zur Verfügung. Worauf sollte man bei der Entscheidung für ein Füllungsmaterial achten?